Dieser Artikel handelt von Panchamahabhuta, der Theorie der fünf Elemente. Beginnen wir mit Akasha – das Element Äther, der Raum.

Wörtlich aus dem Sanskrit übersetzt bedeutet „akasha“ „leuchtend“. Das Element Äther, Akasha, findet sich in vielen vedischen Quellen: Es wird als eines der wichtigsten Elemente betrachtet, ohne das man sich die Existenz des Universums nicht vorstellen kann. Akasha ist auch im menschlichen Körper vorhanden, wie die anderen vier Elemente.
Wenn wir eine Parallele zur westlichen Wissenschaft ziehen, ist der Äther mit dem Vakuum in der Physik vergleichbar. Der Begriff „Akasha“ ist viel tiefgründiger als „Äther“, aber der Einfachheit halber werden sie als gleichbedeutend verwendet.
Der berühmte Yogi und Vedanta-Lehrer Swami Vivekananda hob in seinen Vorträgen oft die Bedeutung dieses Elements hervor. Der Swami sagte seinen Schülern, dass Akasha bereits existierte, als es noch gar nichts gab. Alles, was wir sehen, alles, was uns umgibt, ist aus dem Element Akasha hervorgegangen. Äther selbst kann man nicht sehen, da er sehr subtil ist und sich der normalen menschlichen Wahrnehmung entzieht. Alles, was existiert hat, wird sich irgendwann zersetzen und zu Akasha werden, das dann wieder Gestalt annehmen wird.
Akasha wird symbolisch in Form eines Eis dargestellt. Dieser Vergleich ist nicht zufällig: In einigen Quellen, wie dem „Srimad Bhagavatam“, heißt es, dass die ganze Welt aus einem Ei entstanden sei. Auf die eine oder andere Weise sehen wir, dass es das wichtigste Element ist, ohne das die anderen Elemente nicht entstehen können.
Im Ayurveda geht man davon aus, dass sich Äther im Körper in den Poren, Kanälen und Hohlräumen in den Knochen befindet.
Äther entspricht der Farbe dunkelblau, die die Farbe von Shivas Hals ist. Diese Vergleiche sind nicht beliebig, denn in der Abhandlung „Siddha-siddhanta paddhati“ wird der Klang, der aus der menschlichen Kehle, dem Hals, hervorkommt, als die grundlegende Qualität des Akasha-Elements bezeichnet. Alte Texte bestätigen nämlich, dass Äther im menschlichen Körper als die subtile Klangschwingung „nada“ vorhanden ist. Wie wichtig es ist, die Schwingungen von Klängen zu beherrschen, wird in vielen yogischen Abhandlungen hervorgehoben
Das Vishudha-Chakra (Hals-Chakra) und das Bija-Mantra „Kham“ sind mit dem Element Äther verbunden. Die Fähigkeit, Töne zu erzeugen, ist eine der wichtigsten Eigenschaften des Äthers. Es kommt jedoch nicht nur auf die Fähigkeit zu sprechen an, sondern auch auf den Wunsch zu hören und zu verstehen. Das Element Akasha entspricht demnach dem Ohr, das in der Lage ist, Schallwellen in Nervenimpulse umzuwandeln.
Akasha wird in seinen Gunas (Qualitäten) als neutral angesehen und zeichnet sich durch Eigenschaften wie Shita (Kälte), Ruksha (Trockenheit) und Laghu (Licht) aus.

Es wird angenommen, dass unser physischer Körper durch den Äther mit dem kosmischen Bewusstsein in Verbindung treten kann. Der Äther ist es auch, der den Äther-Körper (einer der feinstofflichen Körper) regiert und unsere Erfahrungen und Gedanken miteinschließt, sie befinden sich praktisch im Äther. Wir können einen Gedanken loslassen, etwas vergessen, aber die Schwingung, die wir erzeugt haben, bleibt im feinstofflichen Körper gespeichert.
Viele Fachleute sind davon überzeugt, dass jede Krankheit ihren Ursprung genau in diesem Bereich hat. Der Mensch ist noch nicht erkrankt, aber sein feinstofflicher Körper ist bereits gestört, was bedeutet, dass die Tür für eine Krankheit offen steht. Es ist oft sehr schwierig, Einfluss auf Akasha zu nehmen. Hier helfen weder Medikamente noch Behandlungen, sondern es ist ein anderes Mittel erforderlich – spirituelle Praktiken. Es wird angenommen, dass es nicht möglich ist, den feinstofflichen Körper schnell zu heilen, sondern dass es viele Jahre intensiver und aufrichtiger Praxis erfordert.
Akasha ist eng mit den Emotionen verbunden, die wir erleben. Wenn man einen gruseligen Thriller sieht und dabei völlig in die Handlung eintaucht, bleibt auf einer subtilen Ebene ein Angstgefühl zurück. Daraus entstehen grundlose Ängste und Unsicherheiten. Entsprechend erhält man ein völlig gegenteiliges Ergebnis, wenn man regelmäßig Filme über das Leben von Heiligen oder großen Meistern anschaut. Selbst in Stresssituationen wird man ein Gefühl der Harmonie, Ruhe und Sicherheit spüren.
Für den feinstofflichen Körper ist es sehr wichtig, welche Lebensmittel man zu sich nimmt. Am schädlichsten für die Gesundheit und den Äther-Körper sind Drogen und Alkohol: Sie behindern den richtigen Energiefluss und richten den Menschen zugrunde. Alle schlechten Gewohnheiten führen zu einer Degradierung der Persönlichkeit, verändern das Bewusstsein und verhindern eine klare Wahrnehmung der Welt.
Akasha ist eng mit den Energiekanälen (Nadis) in unserem Körper verbunden. Wenn sich ein Mensch falsch ernährt, verstopfen Giftstoffe (Ama) seine Kanäle. Solche Blockaden verhindern den normalen Energiefluss, was bedeutet, dass einzelne Organe nicht ausreichend mit Energie versorgt werden und in der Folge der gesamte Körper aus dem Gleichgewicht geraten kann.
Es gibt Lebensmittel, die zwar weniger wirksam sind als innere Praktiken, aber dennoch den Anteil des Elements Akasha im Körper stärken können. Allerdings sollte man sie mit Vorsicht genießen: Eine Erhöhung des Äthers im Körper führt dazu, dass der Mensch in einen Zustand der Niedergeschlagenheit verfällt, Ängstlichkeit und Furcht zunehmen. Natürlich gibt es für jeden Menschen Momente, in denen das Element Akasha besonders notwendig ist, beispielsweise bei der Vorbereitung auf eine schwierige Prüfung oder bei der Erfüllung einer verantwortungsvollen Aufgabe bei der Arbeit. Es ist das Element Äther, das für das Speichern von Informationen verantwortlich ist. Dann ist es sinnvoll, sein Essen mit Gewürzen wie Zimt und Kardamom zu ergänzen, Kümmel und Safran eignen sich auch besonders gut; damit kann man nach Belieben seine Gerichte oder Tee würzen.
Man darf die Bedeutung spiritueller Praktiken nicht vergessen, man muss die Möglichkeit zu meditieren nutzen. Man muss die Ausrede vergessen, man hätte keine Zeit: Jeder kann morgens 10 bis 15 Minuten früher aufstehen und diese Zeit der Kommunikation mit sich selbst, mit seinem inneren Ich, widmen. Askese, selbst in einer so minimalen Form wie „frühes Aufstehen“, sollte im Leben immer vorhanden sein. Askesen stärken den Willen und lehren den Menschen, seinen Tag so zu gestalten, dass er einem natürlichen Rhythmus entspricht.
Verbringen Sie mehr Zeit damit, Vorträge und Artikel über einen gesunden, richtigen Lebensstil anzuschauen und zu lesen. Helfen Sie Ihrem Äther-Körper: Lassen Sie Ihr Gedächtnis nützliche und wichtige „Gigabytes an Daten” sammeln, anstatt eine Reihe sinnloser Videos zu speichern. Vergessen Sie Ihren Körper nicht, praktizieren Sie Yoga. Die Worte, dass ein gesunder Geist in einem gesunden Körper wohnt, sind nicht aus der Luft gegriffen, denn der Körper ist der Sitz unserer Seele. Es ist schwierig, spirituell zu wachsen, wenn man schwach und krank sein sollte, da die Zeit, die für innere Praktiken vorgesehen ist, für die Suche nach Medikamenten und Behandlungen aufgewendet werden müsste. Bleiben Sie gesund und passen Sie auf sich auf.