Es gibt die Redewendung, dass man das Frühstück alleine essen sollte, das Mittagessen mit einem Freund teilen und das Abendessen seinem Feind geben sollte. Stimmt dem die alte Heilkunst Ayurveda zu? Kann uns das Frühstück morgens aufwecken, und wie bereitet man es am besten zu? Gibt es bestimmte empfohlene Rezepte? Diese und andere Fragen werden im Folgenden beantwortet.
Was man nach Ayurveda zum Frühstück isst
Die Frage der richtigen Ernährung ist nicht nur im Ayurveda, sondern auch im Yoga eines der zentralen Themen. Nach der alten Gesundheitslehre ist das Frühstück die einzige Mahlzeit, die man nicht auslassen sollte. Dies ist die erste Grundregel einer guten Ernährung.
Ayurveda basiert auf dem Konzept der drei Doshas (Vata, Kapha und Pitta). Jedes von ihnen manifestiert sich mehr oder weniger stark im menschlichen Körper - unser ganzer Körper ist aus der Sicht des Ayurveda ein Zusammenspiel von drei Doshas. Dies ist die Grundlage des Ayurveda, die es zu berücksichtigen gilt.
Die zweite Regel des ayurvedischen Frühstücks besagt, dass die erste Mahlzeit des Tages nicht die Hauptmahlzeit sein sollte. Ayurveda teilt nicht die Ansicht, dass man morgens ein sehr reichhaltiges Frühstück zu sich nehmen sollte. Das liegt daran, dass unser Körper aus ayurvedischer Sicht zwischen 7 und 10 Uhr morgens von Kälte und passivem Kapha dominiert wird. Das vorherrschende Kapha lässt nicht zu, dass das Verdauungsfeuer in vollem Umfang angefacht wird, dafür wäre die Aktivität des Pitta zuständig. Somit ist das Verdauungsfeuer am Morgen schwach und unser Körper kann keine schwere Nahrung verarbeiten.
Ein weiterer Grundsatz des Ayurveda besagt, dass man nicht auf das Frühstück verzichten sollte. Der Hunger am Morgen bringt alle drei Doshas aus dem Gleichgewicht. Nicht zu frühstücken wirkt sich negativ auf das Agni in unserem Körper aus und kann zu Stress und Gereiztheit führen.
Morgens sollte man auch keine Fertiggerichte, also Gerichte, die bereits zubereitet sind, essen. Solche Lebensmittel sind chemisch verarbeitet und verlieren ihre positiven Eigenschaften. Ayurveda-Experten sind der Meinung, dass solche Lebensmittel tot sind, da ihnen das Prana fehlt.
Ein weiterer Grundsatz einer gesunden Ernährungsweise nach Ayurveda ist es, zum Frühstück nur frische Lebensmittel zu essen, was auch für das Mittag- und Abendessen gilt.
Es lohnt sich, noch einmal an die drei Doshas zu erinnern: Aus der Sicht des Ayurveda sollte ein gesundes und vollwertiges Frühstück alle drei Doshas ausgleichen.
Nachdem die Grundsätze eines richtigen Frühstücks erläutert sind, bleibt nur noch eine Frage zu klären: Was soll man essen?
Frühstück nach Ayurveda: Ein paar einfache Rezepte
Ein gesundes ayurvedisches Frühstück sollte leicht sein. Wenn Sie es gewohnt sind, früh morgens zu frühstücken, empfiehlt Ayurveda, jeden Morgen mit einem Glas frischen Saft zu beginnen und dann allmählich zu einer vollständigen Mahlzeit überzugehen.
Morgens ist es sinnvoll, Milchprodukte aus Sauermilch zu sich zu nehmen, aus denen man eine Speise aus verschiedenen Zutaten zubereiten kann. Für die Zubereitung benötigen wir Sauermilch oder Naturjoghurt, Feigen, Bananen, Äpfel, eine Handvoll gehackter Walnüsse und Honig. Das Obst wird kleingeschnitten, die getrockneten Feigen sollten vor dem Zubereiten in Wasser eingeweicht werden. Dem Honig wird ein wenig Zitronensaft hinzugefügt - diese Mischung wird ein Salatdressing, das mit dem Obst und der Sauermilch vermischt wird. Je nach Geschmack verwendet man mehr oder weniger Obst oder Milchprodukte, aber man sollte daran denken, dass diese Speise zwar leicht ist und vom Körper schnell verdaut wird, man aber nicht zu viel essen sollte.
Ein weiteres gesundes Rezept ist Brei oder Porridge. Ayurveda empfiehlt, Brei mit Wasser zu kochen. Es ist nämlich so, dass sich Milch nicht mit anderen Lebensmitteln verträgt, außer mit Gewürzen. Nach Ayurveda sollte man vor Sonnenaufgang oder nach Sonnenuntergang Milch trinken. Brei nach Ayurveda zu kochen ist nicht schwer. Die folgende Speise liefert Energie für den ganzen Tag.
In einer gusseisernen Pfanne 60 g Butter zum Kochen bringen, einen halben Teelöffel Zimt und 60 g gehackte Nüsse hinzufügen. Dann eine halbe Tasse gewaschene Weizengrütze und fein gehackte Karotten dazugeben. Die entstandene Mischung wird gebraten, dabei rührt man immer wieder um und ergänzt sie mit Wasser und Salz; 15 Minuten bei schwacher Hitze kochen. Am Ende Aprikosen in den gekochten Brei rühren. Guten Appetit.
Falls man morgens noch Kaffee trinkt, kann man versuchen, ihn mit einer gesunden Alternative zu ersetzen, die Ayurveda vorschlägt. 1 Tasse Wasser zum Kochen bringen, einen halben Teelöffel Zimt und gemahlenen Ingwer hinzufügen. Vom Herd nehmen und fünf Minuten ziehen lassen, den fertigen Tee sieben und nach Geschmack süßen. Anstelle von Zucker verwendet man Honig. Der Vorteil dieses Getränks ist, dass es für Menschen jeder Konstitution geeignet ist.
Zum Schluss noch ein Rezept für einfache, aber sehr schmackhafte und gesunde Fladenbrote, die Chapati. Für die Zubereitung nimmt man 4 Tassen Weizenvollkornmehl, eineinhalb Tassen Wasser, 2 Esslöffel Ghee, 1 Teelöffel Salz. Das Mehl vermischt man mit dem Salz und fügt langsam das Wasser hinzu, den Teig knetet man, er sollte nicht an den Händen kleben. Dann sollte der Teig 30 Minuten zugedeckt gehen. Vom fertigen Teig nimmt man ein kleines Stück und formt es zu einem Fladenbrot.
Dieses Teigstück brät man in einer vorgewärmten Pfanne von beiden Seiten ohne Öl, bis sich auf der Unterseite des Fladens kleine braune Flecken bilden. Das fertige Fladenbrot mit Ghee bestreichen. Die Chapatis haben in Indien eine lange Tradition und durften sogar von Yogi-Asketen gegessen werden, weil sie den Körper sättigen und ihm gut tun.
Guten Appetit!